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Sanierung und Restaurierung von Grabsteinen 

Am 9. August 2018 jährte sich zum 50. mal der Todestag von Pfarrer Hermann-Josef Müller, der ohne Zweifel die katholische Gemeinde in Oberhöchstadt nachhaltig geprägt hat. Er war vom 20. April 1955 bis zu seinem plötzlichen Tod im Jahre 1968 Seelsorger in St. Vitus. 

In Anerkennung seiner Leistungen wurde er auf dem Oberhöchstädter Friedhof beigesetzt. Der Fußweg “Pfarrer-Müller-Weg” - ehemals Dammsteg- erinnert ebenfalls an das segensreiche Wirken von Pfarrer Hermann-Josef Müller.

Pfarrer Müller wurde am 20. April 1912 in Reckental im Unterwesterwald geboren, besuchte dort die Grundschule und kam dann an das Kaiser-Wilhelm-Gymnasium in Montabaur, wo er 1932 das Abitur machte. Er studierte anschließend an der Philosophisch-Theologischen Hochschule St. Georgen in Frankfurt. Bischof Dr. Antonius Hilfrich weihte ihn am 
08. Dezember 1937 im Limburger Georgsdom zum Priester.

Oberhöchstadt war seine siebte Wirkungsstätte. Seine Amtszeit als Pfarrer von St. Vitus fiel in eine Ära des Umbruchs in Kirche, Staat und dörflichem Leben, zum Beispiel wuchs durch rege Bautätigkeit in diesen Jahren die Einwohnerzahl des Ortes rasant. Diesem Umstand trugen der Erweiterungsbau der Kirche St. Vitus und der Neubau des Pfarr- und Gemeindehauses Rechnung, die 1962 eingeweiht wurden. Außerdem galt es, seine Gemeinde nach dem 2. Vatikanischen Konzil 1962-1965 mit der neuen Liturgie vertraut zu machen. Pfarrer Müller ging dabei mit viel Fingerspitzengefühl vor, sodass es zu keinerlei Unruhe in der Gemeinde kam, die Änderungen wurden im Gegenteil mit Freude und Dankbarkeit angenommen. Er war ein überaus beliebter und geachteter Geistlicher, der es mit seiner leutseligen und humorvollen Art verstand, seine Gemeinde zu führen und zu motivieren. Schon damals war ihm auch die ökumenische Zusammenarbeit ein Anliegen.

Nach 50 Jahren war nun die Ruhezeit abgelaufen. Einigen ehrenamtlichen Mitgliedern des Ortsausschusses und dem Ortsteam Verwaltung von St. Vitus war bekannt, dass Heckstadt bereits in der Vergangenheit in Zusammenarbeit mit der Stadt Kronberg wichtige Grabsteine vor der Zerstörung gerettet hatte. Deshalb fragte die Gemeinde an, ob sich der Verein auch beim Erhalt dieses Grabsteins engagieren würde und Heckstadt stimmte umgehend zu. Die Gremien der katholischen Gemeinde übernahmen es, ein Konzept zu entwickeln und stimmten dieses mit der Stadt Kronberg ab. Der Verein übernahm die Finanzierung der Arbeiten, die durch Spenden und die Stadt zusätzlich unterstützt wurden.

Nun befindet sich der Grabstein an seinem neuen Platz an der Mauer des Oberhöchstädter Friedhofs. Zwischen anderen zu erhaltenen Grabsteinen. Dort wird er langfristig bleiben und damit gibt es weiterhin einen Ort, der an Pfarrer Müller erinnert und an dem seiner gedacht werden kann.

Heckstadt Freunde Oberhöchstadts e.V. bedankt sich bei St. Vitus für die immer konstruktive Zusammenarbeit in einem nicht einfachen Projekt. Hervorzuheben ist zudem die unkomplizierte Zusammenarbeit mit der ausführenden Firma W. Steffens und Sohn in Königstein-Mammolshain, welche die ausführenden Arbeiten zur vollsten Zufriedenheit aller Beteiligten erledigt hat.

Nachdem die Steine von Mitgliedern des Vereins, allen voran Herr Heinrich Eberhardt, gereinigt und die Schriften aufgefrischt wurden entfernte die Stadt Kronberg im Taunus die alten Grabumrandungen und begradigte die Flächen. Anschließend sanierte die Firma B.+G. Uhlemann aus Kronberg die Grabsteine so, dass ihr Erhalt gesichert ist. Die Gesamtkosten von rund 10.000,- € für das Gesamtprojekt übernimmt der Verein. Der Verein ist der Firma Uhlemann sehr dankbar, dass sie das schwierige Projekt übernommen hat. Die Sanierung des alten Sandsteins bedarf großer fachlicher Kompetenz. Der Vorstand freut sich darüber, dass die Firma Uhlemann zudem einen Teil der Leistungen als Sachspende erbringen wird.

Möglich wird das Projekt, vor allem, weil es der Wille des in diesem Jahr verstorbenen Kronberger Ehrenbürgers Prof. Dr. Herbert Alsheimer war, anstatt Blumen zum Zeichen der Trauer für den Erhalt der Grabsteine zu spenden. Wir sind deshalb unserem hoch geschätzten Gründungsmitglied sehr dankbar. Über den Tod hinaus für Oberhöchstadt zu sorgen, entspricht seinem Charakter. Ohne diese letzte Geste wäre die Finanzierung des Projekts nicht möglich.

Dankbar ist der Verein auch dem ehemaligen Stadtrat Heinfried Schneider. Er setzte seine guten Beziehungen zum Magistrat und der Verwaltung ein, um das Projekt voranzubringen. Im Zusammenhang mit dem Erhalt der Grabsteine und der Einebnung der Gräber waren eine Vielzahl von Fragen zu klären, um die er sich kümmerte. „Heinfried Schneider hat das Projekt an uns herangetragen und leistet als Projektkoordinator wertvolle Arbeit, die unseren ganzen Respekt verdient. Er setzt sich mit viel Engagement für den Erhalt der Grabsteine ein“, ist sich der gesamte Vorstand sicher.

Die Grabsteine sind ein Teil der Oberhöchstädter Geschichte, deren Bewahrung ein Ziel unseres Vereins ist. Nur durch das Engagement der Vereinsmitglieder und der Bürger, die unsere Ziele unterstützen, kann das Projekt realisiert werden, das über die Jahre fortgesetzt werden soll.

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